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Landschaftspflege Hermannsdorfer Wiesen

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Hermannsdorfer Wiesen

FFH-Gebiet „Moore und Mittelgebirgslandschaft bei Elterlein“

Die Hermannsdorfer Wiesen zwischen Elterlein und Geyer sind so was wie das „Hausgebiet“ des Naturschutzzentrums. Das aus Naturschutzsicht sehr wertvolle Gebiet ist ein Hot Spot der biologischen Vielfalt im Erzgebirge. Struktur- und Artenreichtum sind einzigartig. Von den 185 ha Schutzgebietsfläche werden ca. 16 ha vom Naturschutzzentrum gepflegt, darunter artenreiche Bergwiesen, Zwergstrauchheiden, seltene Borstgrasrasen, Flach- und Zwischenmoore, Sümpfe, Nass- und Pfeifengraswiesen sowie Hochstaudenfluren. Verschiedene Gehölze und Gebüsche gliedern die Offenlandbereiche ebenso wie montane Fichtenwälder und Forsten, Moorwälder, einige Teiche, Tümpel, Quellfluren sowie kleinere Wasserläufe und Rieselwasserzüge. Ein Großteil der genannten Biotope zählt zu den europaweit bedeutsamen FFH-Lebensraumtypen. In Flora und Fauna sind einige sehr seltene Arten in den Hermannsdorfer Wiesen beheimatet: Bachneunauge (Lampetra planeri), Bekassine (Gallinago gallinago), Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica), Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris), Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis) sowie Firnisglänzendes Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus) stehen nur stellvertretend für viele weitere.

Mit der regelmäßigen, einschürigen Mahd der Naturschutzflächen wurde bereits 1991 begonnen. Je nach Witterung erfolgt die jährliche Pflege zwischen Juli und August. In den Nass- und Moorflächen ist das Naturschutzzentrum ab September im Einsatz. Zur Förderung des Hochmoor-Gelblings (Colias palaeno) werden die Bestände der Moor-Heidelbeere (Vaccinium uliginosum) entsprechend geschont und kleinräumig von der Pflege ausgenommen.



Hochmoor-Gelbling (Colias palaeno)

Der Lebenszyklus des Hochmoor-Gelblings (Colias palaeno) ist eng an die Vorkommen der Moor-Heidelbeere (Vaccinium uliginosum) gebunden. Die Raupen des vom Aussterben bedrohten Tagfalters ernähren sich ausschließlich von den Blättern des Zwergstrauches. Die erwachsenen Falter hingegen brauchen zum Nektar saugen blütenreiche Wiesen in der Umgebung. Beides zusammen bekommt die Art in den Hermannsdorfer Wiesen geboten.


Erfolgsgeschichten

Durch verschiedene Maßnahmen, darunter die regelmäßige Naturschutzmahd, konnte sich der Bestand des in Sachsen vom Aussterben bedrohten Sumpf-Läusekrautes (Pedicularis palustris) in den Hermannsdorfer Wiesen erholen. Die Vorkommen der ebenfalls vom Aussterben bedrohten Orchideen-Art Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) wurden durch die Wiesenmahd gesichert.


Nach der Blütenpracht

Sind die meisten Bergwiesenkräuter verblüht und die Samen gereift, beginnen die Landschaftspfleger des Naturschutzzentrums ab Ende Juli in den Hermannsdorfer Wiesen mit der Pflegemahd. In den feuchten, nassen und anmoorigen Bereichen wird damit bis September gewartet. Die Mahd beginnt in den einzelnen Pflegeflächen nach einem jährlich wechselnden Rotationsprinzip. Ebenfalls jährlich wechselnd bleiben kleine Flecken mit ausgewählten Rote Liste-Arten von der Mahd ausgespart. Damit wird ein Aussamen der Arten garantiert.

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