Die vorerst gelungene Wiederansiedlung des Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) im Erzgebirgskreis
Jürgen Teucher – April 2023
Einleitung
Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) ist eine Charakterart des mageren und extensiv genutzten Grünlands mit enger Bindung an seine Wirtspflanzen. Es handelt sich um eine in Deutschland stark gefährdete Tagfalter-Art, welche gemäß FFH-Richtlinie (Anhang II und IV) streng geschützt ist. In Südwestsachsen nutzt die Art beinahe ausschließlich den Gewöhnlichen Teufelsabbiss (Succisa pratensis), welcher in Feuchtwiesen und Mooren vorkommt als Wirtspflanze. Sehr selten wird auch die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis) zur Eiablage genutzt. In anderen Gebieten, bspw. auf Trockenrasen werden Skabiosen- und Enzian- Arten als Wirtspflanze genutzt. Deshalb wird bei dieser Tagfalterart zwischen „Trockenstamm“ und „Feuchtstamm“ unterschieden.
Der Goldene Scheckenfalter galt seit den 1980er Jahren im heutigen Erzgebirgskreis als verschollen und nach Juli 1989 sind keine Nachweise mehr bekannt. Seit Ende der 1980er Jahre beschränken sich die letzten Vorkommen der Art auf das Grüne Band (ehemaliger innerdeutscher Grenzstreifen) und wenige Habitate im Oberen Vogtland, sodass eine Wiederbesiedlung geeigneter Flächen im Erzgebirgskreis durch natürliche Zuwanderung nicht zu erwarten war. Euphydryas aurinia ist sehr standortstreu und legt bei geeigneten Lebensraumbedingungen nur vergleichsweise geringe Entfernungen zurück und zählt nicht zu den klassischen Wanderfaltern.
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