Strippenzieher wieder in Aktion - Die Erdkröte ist Lurch des Jahres 2012
Es ist soweit mit dem beginnenden Frühling sind die Erdkröten (Bufo bufo) wieder unterwegs. Als eine der ersten Lurch-Arten geht sie auf Wanderschaft von ihrem Landwinterquartier zu ihrem Laichgewässer (Teiche, größere Tümpel). Dabei lässt sich das kleinere Männchen "Huckepack" vom größeren Weibchen transportieren.
Die Krötenwanderungen im Frühjahr stehen in engem Zusammenhang mit den zahlreichen Bemühungen ehrenamtlicher Naturfreunde, den unvermeidlichen Straßentod dieser Tiere durch den Aufbau und die Betreuung sog. Amphibienleiteinrichtungen - kurz auch "Krötenzäune" genannt - zu verhindern. Dabei hat es die Erdkröte sogar auf ein Straßenschild geschafft. Allerdings ist zu vermuten, dass die Erdkröte auf diese "Ehre" lieber verzichten würde. Der Konflikt zwischen den immer weiter fortschreitenden Straßenverkehr und der Zerschneidung von Lebensräumen und Wanderkorridoren war Anlass, die ansonsten noch weit verbreitete Erdkröte zum "Lurch des Jahres 2012" zu wählen. Wie keine zweite Art steht sie als Sinnbild für den Amphibienschutz.
Hat es die Erdkröte einmal zu ihrem Laichgewässer geschafft, produziert sie lange Laichschnüre. Das unterscheidet sie von den Laichballen des Grasfroschs, mit dem sie sich oft ein Laichgewässer teilt. Auch wenn die Haut der Erdkröte von zahlreichen Warzen bedeckt ist, offenbart sich einem die Schönheit des Tieres, wenn man ihm in die Augen schaut und die schöne goldfarbene Iris erblickt.
Der Schutz der Erdkröte und anderer Amphibien-Arten ist auch Ziel zahlreicher praktischer Arbeiten des Naturschutzzentrums Erzgebirge. Erhaltung und Renaturierung von Lebensräumen für Lurche und Kriechtiere sind z.B. Inhalt des aktuellen deutsch-tschechischen Projektes "Pestr Bunt. Freunde für biologische Vielfalt im Erzgebirge/ Kru né hory" des Naturschutzzentrums Erzgebirge und seiner tschechischen Partner.
Weitere Informationen dazu erhalten Sie unter www.pestry-bunt.eu.
Die Europäische Union unterstützt das dreijährige Vorhaben aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Kontakt:
Naturschutzzentrum Erzgebirge gGmbH
Am Sauwald 1, OT Dörfel
09487 Schlettau
Tel.: 03733 5629-0
Email: zentrale@naturschutzzentrum-erzgebirge.de